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Fensteranschlag

Was versteht man unter einem Fensteranschlag? Wie wird er in der Konstruktion umgesetzt? Welche Unterschiede gibt es? Welche Aspekte sollten beim Anschlagen von Fenstern beachtet werden?
 

Unterscheidung des Fensteranschlags im Fensterbau

Im Bereich des Fensterbaus wird der Begriff "Fensteranschlag" in verschiedenen Zusammenhängen verwendet:

  • Zum einen bezieht sich der Anschlag auf die Seite, an der das Fenster "angeschlagen" ist. Anhand der Position der Fensterscharniere lässt sich erkennen, ob ein Fenster DIN links angeschlagen oder DIN rechts angeschlagen ist. Bei einem Fensteranschlag DIN links befinden sich die Scharniere eines nach innen öffnenden Fensters auf der linken Seite, während es bei einem Fensteranschlag DIN rechts genau umgekehrt ist. Dies gilt auch für nach außen öffnende Fenster, wobei hier die Betrachtung von der Außenseite erfolgen muss.
  • Zum anderen bezieht sich der Anschlag auf die Art und Weise, wie der Fensterrahmen in die Laibung (auch Leibung) eingebaut wird. Hierbei unterscheidet man verschiedene Fensteranschläge wie den stumpfen Anschlag, den Außenanschlag oder den Innenanschlag. Fenster mit Außenanschlag werden von außen in die Laibung eingebaut, während Fenster mit Innenanschlag entsprechend von innen eingebaut werden.
  • Die Anschlagdichtung wiederum hat die Aufgabe, den Fensterflügel lückenlos mit dem Fensterrahmen zu verbinden und die Wärme- und Schalldämmung zu verbessern. Sie wird am Anschlag des Fensterprofils innen und/oder außen angebracht und besteht aus einem elastischen und widerstandsfähigen Kunststoff. Die Anschlagdichtung zählt zu den Falzdichtungen, wobei zwischen Anschlagdichtungen und Mitteldichtungen unterschieden wird. Falzdichtungen gewährleisten, dass Kondenswasser oder Regenwasser nach außen abgeleitet wird.


Der Fensteranschlag in der Fensterlaibung

Wir gehen in diesem Artikel auf den Fensteranschlag innerhalb der Fensterlaibung ein.

Fensteranschlag: Reduzierung von Wärmebrücken

Der Fensteranschlag spielt im Baudeutschen eine wichtige Rolle, da er dazu dient, eine vorgesetzte Aufmauerung innerhalb der Fensterlaibung zu schaffen, an der das Fenster befestigt wird. Dadurch werden potenzielle Wärmebrücken vermieden, die auftreten könnten, wenn die Fensteranschläge fehlen. Solche Wärmebrücken stellen eine Gefahr dar, da aufgrund der niedrigen Oberflächentemperatur Tauwasser an der Innenseite des Fensters kondensieren kann.

Die Verwendung eines Fensteranschlags bei der Fensterinstallation reduziert folglich die Tauwasserbildung und mindert damit die damit verbundene Gefahr für die Baukonstruktion und die Bausubstanz. Fensteranschläge können entweder mit herkömmlichen Mauerziegeln oder speziellen Ziegeln wie Fensteranschlagziegeln oder Anschlagschalen realisiert werden.

Fensteranschlagziegel: Schutz und Dämmung

Fensteranschlagziegel sind speziell geformte Mauerziegel, die in der Draufsicht ein L ergeben. Durch ihre besondere Form bieten sie zusätzlichen Schutz für den Fensterrahmen. Sie unterstützen die natürliche Dämmung der Mauer und reduzieren das Risiko von Wärmebrücken in der Fensterlaibung. Durch die glatte Oberfläche der Ziegel kann der Fensterrahmen wind- und luftdicht an den Fensteranschlagziegeln (auch Ergänzungsziegel genannt) befestigt werden. Dank des festen Anschlags sitzt das Fenster sicher in der Maueröffnung.

Anschlagschale: Optimale Dämmung für Fensteranschlag

Eine Anschlagschale ist eine speziell gefertigte, u-förmige Ziegelschale mit einem innenliegenden Dämmstoff, der je nach Hersteller unterschiedlich sein kann, in der Regel jedoch aus Mineralwolle besteht. Mit Anschlagschalen kann ein optimal gedämmter Fensteranschlag oder Türanschlag in Plan- und Blockziegelmauerwerk erstellt werden. Die Anschlagschalen werden nach dem Hochziehen des Mauerwerks mit Hilfe von Dünnbettmörtel in die lotrechte Laibung eingemauert. Dabei wird empfohlen, wie es üblicherweise bei Fensterecken und Deckenrändern der Fall ist, ein Gewebe einzulegen, um eine optimale Verbindung beim Auftragen des Putzes zu gewährleisten.

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Basisanschlüsse des Fensteranschlags: Außenanschlag, stumpfer Anschlag und Innenanschlag

Man unterscheidet grundsätzlich drei Basisanschlüsse beziehungsweise drei Fensteranschläge:

Außenanschlag: Seltener, aber historisch relevant

Der Außenanschlag ist eine Form des Fensteranschlags, bei dem die Fensterlaibung eine Aussparung auf der Außenseite aufweist. Dadurch wird der Fensterrahmen nur von außen an die vorspringende Kante der Aussparung befestigt. Diese Art des Fensteranschlags ist heutzutage selten anzutreffen, findet sich jedoch noch häufig in alten Gebäuden in bestimmten Regionen, wie zum Beispiel in Ostfriesland. Der Einsatz des Außenanschlags hatte früher den Zweck, sicherzustellen, dass der Wind den Fensterflügel in den Rahmen drückt, anstatt den Zwischenraum zu vergrößern.

Stumpfer Anschlag: Der Standardanschlag

Der stumpfe Fensteranschlag ist der Standardanschlag und wird häufig bei der monolithischen Ziegelbauweise (einschaliges Mauerwerk) verwendet. Bei einem stumpfen Anschlag ist die Maueröffnung durchgehend glatt, sodass das Fenster in beliebiger Tiefe in die dafür vorgesehene Maueröffnung platziert werden kann.

Der Vorteil des stumpfen Anschlags liegt in seiner kostengünstigen Umsetzung. Als Nachteil wird häufig angeführt, dass er mit einer nur einstufig ausgebildeten Fuge einhergeht. Das bedeutet, dass die äußere Fuge zwischen Blendrahmen und Mauerwerk sowohl Regen- als auch Windschutz bieten muss, während die innere Einbaufuge für Luftdichtheit sorgt.

Besonders im Hinblick auf den Wärmeschutz sollte das Fenster immer mittig in der Maueröffnung oder im mittleren Wanddrittel platziert werden. In dieser Position ergeben sich die günstigsten Isothermenverläufe mit den geringsten Wärmebrückenverlusten. Verschiebt man das Fenster innerhalb eines 36,5 Zentimeter dicken Mauerwerks in Richtung Außen- oder Innenkante, erhöht sich der entsprechende Wärmebrückenverlustkoeffizient um etwa die Hälfte (plus 50 Prozent).

Innenanschlag: Höherwertiger Anschlag mit zusätzlichen Vorteilen

Bei einer Außendämmung der Außenwand, einem zweischaligen Mauerwerk oder dem Einsatz von speziellen Anschlagziegeln oder Dämmzargen ist der Innenanschlag die bevorzugte Wahl. Beim Innenanschlag hat die Laibung nur auf der Innenseite eine Aussparung, sodass das Fenster nur von innen an diese angeschlagen werden kann.

Der Innenanschlag ist typisch für Geschossbauten und weist eine zweistufige Fuge auf. Durch die teilweise Überdeckung des Blendrahmens beim Innenanschlag entsteht ein guter Schutz gegen Schlagregen. Die erforderliche Windsperre kann in diesem Fall auf der Raumseite realisiert werden, wodurch sie nachhaltig geschützt ist und gleichzeitig als Luftdichtheitsschicht fungiert.

Ragen die Blendrahmen des Fensters etwa bis zur Hälfte in die Dämmung hinein und wird der Fensterrahmen auch außenseitig teilweise überdämmt, ergeben sich die kleinsten Wärmebrückenverlustkoeffizienten. Dank der beiden für den Innenanschlag typischen Abdichtungsebenen bietet er auch einen vergleichsweise hohen Schallschutz. Ein Schallschutzwert (Rw-Wert) von mehr als 40 Dezibel (dB) ist erforderlich, um die sogenannte Fugenschallübertragung zu unterdrücken.

Wer jedoch glaubt, dass es vorteilhaft sein könnte, die Fenster komplett in die Dämmebene zu versetzen, sollte wissen, dass dies zu Problemen beim Schallschutz führen kann. Lärm von außen könnte dann leichter in den Raum eindringen.

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Ihr Ansprechpartner:

Tim Füllbrandt

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